Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien sehen sich Barrieren beim Zugang zu Bildung gegenüber. So weisen sie häufig geringere Schulleistungen und Kompetenzen auf und erreichen seltener höhere Bildungsabschlüsse: Die Forschung spricht hierbei von sozialen Ungleichheiten beim Bildungserfolg. Dadurch unterscheidet sich auch die gesellschaftliche Teilhabe nach sozialer Herkunft. Was aber sind Bildungsbarrieren – und wo können sie identifiziert werden?

Eine Aufgabe von ABIBA | Meta ist es, die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Abbau von Bildungsbarrieren zu systematisieren. Was Bildungsbarrieren sind und wie diese bislang in der Forschung konzeptualisiert werden, ist Teil dieser Systematisierung. Bildungsbarrieren sind allgemein Bedingungen, die Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen den Zugang zu Bildung und sozialer Teilhabe erschweren oder unzugänglich machen. Dabei werden Bildungsbarrieren in Subjekten (internal), Umwelten (external) und bildungspolitischen Rahmenbedingungen sowie in deren Wechselverhältnis verortet.

Subjekte

Zu Barrieren, die stärker subjektgebunden, d.h. internal sind, zählen kompetenzbezogene Barrieren (z.B. Sprachdefizite) und dispositionale Barrieren (z.B. Einstellungen, Selbst- und Fremdzuschreibungen, Bildungsaspirationen). So können sprachliche, kulturelle oder soziale Voraussetzungen für einen erfolgreichen Schulbesuch Hürden für bestimmte Schüler*innen bedeuten.

Umwelten

Umwelten bilden die externale Dimension von Bildungsbarrieren. Dazu zählen Familienalltag, Freundeskreis, Kita, Schule, Verein oder infrastrukturelle Gegebenheiten. Umwelten bieten Gelegenheiten für formales, non-formales und informelles Lernen. Bildungsbarrieren können bspw. an Übergängen formaler Lernumwelten – etwa von der Grundschule in die weiterführende Schule oder später in die berufliche Ausbildung – durch die Herausforderungen einer veränderten Lernumgebung auftreten. Sozialräume können den Zugang zu Gelegenheiten und Angeboten non-formaler Bildung erschweren, wenn Angebote keine Passung zu den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen herstellen.

Bildungspolitische Rahmenbedingungen

Bildungspolitische Rahmenbedingungen stellen eine weitere Dimension von Bildungsbarrieren dar, sofern z.B. Gesetze, Verordnungen, gesamtgesellschaftliche Diskurse oder Outputsteuerung nicht auf ein Durchbrechen der Reproduktion sozialer Ungleichheit bzw. auf einen Abbau von Bildungsbarrieren ausgerichtet sind. Dies bezieht sich beispielsweise auf die Verfügbarkeit von Angeboten in Bildungs- und Betreuungseinrichtungen oder die Ausstattung von Einrichtungen.